B2B-Onlineshop und eine klassische Kreditversicherung: Wie passt das zusammen und was gibt es Neues?

Wie ein Onlineshop Ihre B2B-Umsätze beflügeln kann und wie eine Kreditversicherung Sie dabei schützt – mit einer neuen E-Commerce-Kreditversicherung von Euler Hermes (künftig unter dem Namen „Allianz Trade“  aktiv).

Der Handel über E-Commerce-Plattformen nimmt immer weiter zu. Diesem unumstößlichen Fakt müssen sich Unternehmen stellen – (mindestens) mit einem attraktiven, zeitgemäßen Webauftritt. Als Visitenkarte und Aushängeschild ist die Website für Gewerbetreibende nicht mehr wegzudenken. Wer sie zudem mit einem Onlineshop ausstattet, schöpft das Potenzial voll aus: Es winken ein direkter Kundenkontakt und größere Margen. Wer mag dies schon Mega-Plattformen wie Amazon oder Alibaba überlassen?

Ein Onlineshop bringt auch im B2B Vorteile

Viele Unternehmen scheuen jedoch den technischen und logistischen Aufwand, zumal sich das Online-Geschäft nicht mit herkömmlichen Geschäftsmodellen vergleichen lässt. Dabei kann sich ein Einstieg in den E-Commerce durchaus rechnen. Längst stehen erprobte und mit ein wenig Geschick leicht implementierbare Softwarelösungen zur Verfügung. Beratungsunternehmen helfen beim erstmaligen Einstellen der Produkte, passen bei Bedarf die Logistik an und bauen ein Retourenmanagement auf.

Kreditversicherung im B2B Onlinehandel
E-Commerce im B2B: Im Idealfall beim Onlineshop greifen Credit Management und Kreditversicherung ineinander.
Grafik: Wa-Ka Kreditversicherungsmakler GmbH, 2022

Viele Unternehmen lassen außer Acht, dass sie sich mit einem Onlineshop auch an Gewerbetreibende und Unternehmen richten können. Diese in vielen Fällen durchaus sinnvolle Ergänzung zum geläufigen Vertriebsmodell wird häufig gar nicht diskutiert. Dabei könnten die dann aufgebauten IT-Infrastrukturen helfen, die eigene Effizienz zu erhöhen. Schließlich erlauben Onlineshops, Geschäftskunden recht simpel per Rechnung zu beliefern und so Umsätze zu steigern. Auch eine Warenkreditversicherung kann integriert werden. Wichtig: Eine bedarfsgerechte, automatisierte und vernünftige Betrugsprävention sollte dem Shop immer vorgeschaltet werden.

Häufig hören wir das Argument, man wolle nicht mit seinen eigenen Kunden – den Zwischen- oder Einzelhändlern – in den Wettbewerb gehen. Durchaus nachvollziehbar. Aber: Dies ist auch gar nicht nötig. Wer die Beziehung zu seinen Abnehmern nicht strapazieren möchte, verzichtet beispielsweise auf einen Preiskampf. Ein Onlineshop für arbeitsintensive Ersatzteil-Geschäft etwa unterstützt Ihre Händler sogar oftmals und schafft Vertrauen beim Endkunden. Ein Shop, in dem Sie Ihre Produkte zum Listenpreis (UVP) anbieten, stört Ihre Zwischenhändler nicht und hilft Ihrem Unternehmen wiederum bei der Positionierung Ihrer Marke und Ihren Produkten gegenüber den Verbrauchern. 

Automatische Betrugsprävention

Dank Big Data und Digitalisierung stehen inzwischen ausgereifte Systeme zur Verfügung, mit denen Unternehmen auch die Betrugsrisiken automatisiert prüfen und Kreditentscheidungen datengetrieben sowie in Echtzeit treffen können. Mit unserer Tochtergesellschaft Wa-Ka Credit Solutions GmbH beraten und informieren wir Sie unabhängig und anbieterübergreifend über die innovativen und intelligenten Tools des Credit Risk Managements. Erfahren Sie mehr: > riskimpulse.de

Wie Sie B2B-Forderungen vor Ausfall schützen

Bisher waren die Möglichkeiten, B2B-Umsätze gegen Forderungsausfälle abzusichern, eher begrenzt, umständlich oder teuer. In einer klassischen Kreditversicherung können die Umsätze aus dem Shop zwar mitversichert werden, dies bringt jedoch einige Einschränkungen mit sich. So gibt es hier neben der Selbstbeteiligung auch noch einen Mindestbestellwert, der B2B-Kunden mit geringen Umsätzen ausschließt. Zusätzlich haben Sie den Aufwand, die Bonität des neuen Kunden vor der Belieferung prüfen. Erst nach einer positiven Wirtschaftsauskunft wäre der Weg zur Lieferung mit Kreditversicherungsschutz frei.

Amazon, Klarna und Co. z.B. können das Risiko eines Forderungsausfall eines Bestellers übernehmen. Die Höhe der Forderung ist bei diesen Anbietern im ersten Schritt irrelevant. Erst mit dem Abschluss des Bestellprozesses und der Erfassung der Rechnungs- und Versanddaten des Bestellers arbeitet der Algorithmus der Anbieter – und bietet dem Käufer diverse Zahlungsmöglichkeiten an. Neben Vorauskasse, Direktüberweisung und Bezahlung per Kreditkarte steht bei ausreichender Bonität auch Kauf auf Rechnung zur Verfügung. Dies ist Teil des Service. Die Absicherung von Betrugsrisiken lassen sich die Anbieter jedoch ebenfalls ordentlich bezahlen. Neben dem Delkredere-Schutz wird auch das Zahlungsziel für Kunden dem Shopbetreiber vorfinanziert.

Zwischen einer klassischen WKV und den Angeboten der Zahlungsdienstleister klaffte eine häufig nicht überbrückbare Lücke. Ein Onlinetool, das wie eine klassische Kreditversicherung funktioniert, die auch kleine Forderungen absichert und dem Shopbetreiber zusätzlich Freiheiten bei der Auswahl der Zahlungsziele gibt: Dies war bisher nicht am Markt erhältlich.

Neu am Markt: die E-Commerce-Kreditversicherung

Euler Hermes füllt diese Lücke nun. Mit einem neuen Tool – der „E-Commerce Credit Insurance, vorher „Sell Safe Online“,  – hilft der Kreditversicherer, im B2B-Onlineshop den Kauf auf Rechnung anzubieten. Es ermöglicht, ein Unternehmen in Echtzeit zu prüfen und eine Bonitätsbewertung einzuholen. Die durch Euler Hermes übermittelte Bonitätsklasse des Risikos entscheidet darüber, ob ein Kauf auf Rechnung angeboten wird und in welchen maximalen Rahmen Kreditversicherungsschutz besteht.

Die Konditionen für die E-Commerce Credit Insurance richten sich nach verschiedenen Kriterien. In erster Linie fällt das Urteil basierend auf dem bestehenden Kundenportfolio. Aber auch die Branche des Shop-Betreibers, die gewünschten Zahlungsziele und die erwarteten Umsätze beeinflussen die Konditionen. Für den Shopbetreiber fallen 10 Prozent Selbstbeteiligung im Schadensfall an. Zusätzlich gibt es einen Mindestbestellwert, der unserer Einschätzung nach Verhandlungssache ist.

Ein erstes Resümee

Erste Erfahrungen von Euler Hermes (neu: Allianz Trade) geben ein erfolgsversprechendes Bild ab: Die Annahmequote der versicherten Transaktionen ist relativ hoch. Die Konditionen des Produkts sprechen ebenfalls dafür, dass hier durchaus eine Alternative gegenüber bekannten Lösungen geschaffen wurde. Insbesondere, weil die Prüfgebühren in der prozentualen Versicherungsprämie schon enthalten sind.

Nicht nur aus unserer Sicht als Kreditversicherungsmakler, auch aus der Perspektive unseres Spin-offs Wa-Ka Credit Solutions GmbH glauben wir, dass dieses Produkt seine Marktposition im Online-Markt finden wird. Ergänzend gilt es für uns zu hinterfragen, ob diese versicherten Forderungen auch über eine Factoring-Lösung finanziert werden können – und wenn ja, zu welchen Bedingungen.

Gerne können Sie uns auf die Möglichkeit einer optimalen Integration einer Kreditversicherung in Ihren zukünftigen oder bestehenden Onlineshop ansprechen. Wir helfen Ihnen, das richtige Modell zu finden, das gleichzeitig Ihren Schutz und die Attraktivität Ihres Shops für Abnehmer gewährleistet.

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Eine Antwort

  1. Hallo Herr Walter,
    ein toller ausführlicher Artikel, der ganz neue Möglichkeiten aufweist. Uns treibt das Thema auch um und gerade die sichere Identifikation der Kunden ist ein großes Thema.
    Ich freue mich auf unseren Austausch.
    Viele Grüße
    Matthias Schnettler

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